Spurenstoffe aus Misch- und Regenwassereinleitungen

Kurzbeschreibung

Die urbanen Eintragspfade (Kläranlagen, Mischwasserüberläufe und Regenwassereinleitungen) sind für eine Reihe von Spurenstoffen, aber auch für Nährstoffe, relevante Quellen der Gewässerbelastung. Gleichzeitig besteht zumindest für die Einträge aus Kanalisationssystemen eine große Quantifizierungsunsicherheit, sowohl in Bezug auf die methodischen Ansätze als auch auf die verfügbaren Eingangsdaten.

Somit besteht ein grundsätzlicher Handlungsbedarf, dessen Präzisierung eine Weiterentwicklung des Modellwerkzeugs MoRE erfordert und dessen Realisierung und langfristige Sicherung administrative und rechtliche Vorgaben benötigt.  Der im Modellsystem MoRE implementierte methodische Ansatz zur Quantifizierung der Einträge über Mischwassereinleitungen beruht auf den Annahmen des Bemessungsgangs nach ATV-A128 (ATV-A128, 1992) und wird genutzt, um eine Entlastungsrate zu berechnen (Meißner 1991). Dieser Ansatz und die verwendeten Eingangsdaten sollen im Rahmen dieses Vorhabens so weiterentwickelt werden, dass eine Verbesserung der Modellaussagen hinsichtlich der Nähr- und Spurenstoffeinträge in die Gewässer erreicht werden kann. Aus methodischer Sicht sollen zwei neue Ansätze in Bezug auf bundesweite Eignung und Umsetzbarkeit geprüft und gegebenenfalls in MoRE implementiert werden. Die beiden zu prüfenden Ansätze sind ein stochastischer Ansatz, der bereits im Inn-Einzugsgebiet verwendet wurde, und ein Wasserbilanz-Ansatz, der in Baden-Württemberg verwendet wird.

Darüber hinaus sollen sowohl mögliche Minderungsmaßnahmen identifiziert und deren Reduktionspotential abgeschätzt, als auch Anpassungsnotwendigkeiten für die bestehenden technischen und gesetzlichen Regelwerke, einschließlich der Mindestanforderungen für kommunale und industrielle Einleiter, geprüft und evaluiert werden.