Analyse von Transformationsprozessen für Phosphor zur Weiterentwicklung der bundesweiten Stoffeintragsmodellierung
- Ansprechperson:
- Förderung:
Umweltbundesamt Deutschland
- Starttermin:
01/2019
- Endtermin:
07/2023
Kurzbeschreibung
Ein Schwerpunkt im laufenden Vorhaben war die Weiterentwicklung der Quantifizierungsansätze für die mit der Bodenerosion verbundenen Stoffeinträge. Teilmodelle für die relevanten Prozesse sind der Bodenabtrag, der Sedimenteintrag in die Gewässer und die stoffliche Anreicherung im erodierten und in die Gewässer eingetragenen Bodenmaterial. Diese Teilmodelle wurden nach dem besten verfügbaren Kenntnisstand weiterentwickelt und in das bundesweit zur Bilanzierung von Nähr- und Schadstoffeinträgen in Gewässer verwendete Modellinstrument MoRE (Modelling of Regionalized Emissions) integriert. Zudem konnten die Ergebnisse anhand des Testgebiets Kraichbach mithilfe von Feststoffsammlern validiert werden.
Erosionsminderung bzw. -vermeidung ist ein wichtiger Aspekt des Bodenschutzes. Ziele im European Green Deal weisen eine notwendige Abnahme des Erosionsrisikos um 30% bis 2050 aus. Für die Berichterstattung und Erfüllung dieses Ziels ist eine deutlich bessere Einschätzung des Bodenerosionsgeschehens notwendig. Während der Projektbearbeitung hat sich gezeigt, dass die Frage zum Einfluss der Bodenerosion hinsichtlich des stofflichen Eintragsgeschehens aus Gewässersicht beleuchtet werden konnte. Bundesweit liegen regionalisiert Berechnungen zu den Sedimenteinträgen und dem damit verbundenen stofflichen Eintrag in die Gewässer vor. Fragen zu den Auswirkungen des Erosionsgeschehens mit Blick auf den expliziten Bodenschutz, insbesondere zur Einschätzung der Erheblichkeit erosiver Bodenabträge durch Wasser, sind dagegen nach wie vor noch weitgehend unbeantwortet. Ziel der geplanten Projektaufstockung ist es daher, auf Grundlage der bereits im Vorhaben geschaffenen Grundlagen (Ergebnisse und Instrumente) einen harmonisierten und flächenhaft anwendbaren Ansatz zur Bewertung der Erheblichkeit von Bodenabträgen zu entwickeln und umzusetzen. Hierbei soll der negative Effekt des Bodenverlustes in Bezug auf die Nutzbarkeit ackerbaulicher Flächen Berücksichtigung finden. Das bereits während der Projektlaufzeit entwickelte Instrument mit den bereits integrierten Inhalten, der „Sediment-Viewer“ (https://stoffeintraege-more.de), bietet eine direkte und transparente und damit wichtige Grundlage für die vorgesehenen fachlichen Diskussionen und Beratungen mit Fachexperten. Wichtige Workflows wurden bereits integriert und das Werkzeug ist erweiterbar. Nach Projektende kann das System zur Entscheidungsunterstützung z.B. im Hinblick auf die Lokalisierung von Maßnahmen oder die Bewertung von Flächen im Hinblick auf die Erheblichkeit von Bodenerosion (Risikobewertung) skalenunabhängig von den jeweiligen Stakeholdern aufgerufen werden.