NiddaMan - Entwicklung eines nachhaltigen Wasserressourcen-Managements am Beispiel des Einzugsgebiets der Nidda
- Ansprechperson:
Dipl. - Geoökol. Ramona Wander
Dipl. - Geoökol. Sara Ziegler
PD Dr.-Ing. Stephan Fuchs - Förderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- Starttermin:
05/2015
- Endtermin:
04/2018
Kurzbeschreibung
Das Projekt NiddaMan ist ein Verbundvorhaben mit dem Ziel im Einzugsgebiet der Nidda in Hessen Strategien für ein nachhaltiges Management der Wasserressourcen zu entwickeln. Als Planungsinstrumente sollen diese Strategien in der wasserwirtschaftlichen Praxis zur Anwendung kommen. Innerhalb des NiddaMan-Projekts bearbeitet das IWG das Teilprojekt „Szenarienentwicklung und Modellierung“.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt im Programm „Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA)“ als Teil der Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland (ReWaM)“ im Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM)“.
Die nachhaltige Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten und Gewässern und damit die Sicherung ihrer ökologischen Funktionen und Nutzbarkeit ist eine gesellschaftliche Grundaufgabe. Für die damit verbundenen Aufgaben liegen bewährte Werkzeuge mit unterschiedlichem Anwendungsbereich vor. Für die Aufgaben der Gewässerbewirtschaftung, die über Einzelmaßnahmen hinaus größere Gebietseinheiten betrachtet und unterschiedliche Aspekte integriert (Stoffeintrag, Güte, ökologische Reaktion) fehlen bisher adäquate Werkzeuge. Im Rahmen des Projektes soll deswegen in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Sozialwissenschaftlern, Naturwissenschaftlern (Biologen, Chemiker, Geoökologen, Hydrologen) und Ingenieurswissenschaftlern ein Instrument entwickelt werden, welches die Belange nachhaltiger Gewässerbewirtschaftung in hohem Maße berücksichtigt und somit zur integrativen Planung in Wasserbehörden zur Anwendung kommen kann. Ausgehend von einer großräumigen Analyse der stofflichen Belastungen der Nidda und ihrer Nebengewässer mit Hilfe der Stoffeintragsmodellierung soll anhand von Problemgebieten die Stoffeintragsmodellierung weiterentwickelt und mit der Modellierung der chemischen Gewässergüte verknüpft werden. Die wissenschaftliche Herausforderung dieses Vorhabens liegt in der Verknüpfung von Modellbausteinen mit unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Anwendungsbereichen.
Das vom IWG bearbeitete Teilprojekt „Szenarienentwicklung und Modellierung“ hat zum Ziel die Eintragsmodellierung in MoRE (Modelling of Regionalized Emissions) räumlich und zeitlich besser aufzulösen und die Ergebnisse daraus in ein Gewässergütemodell einzuspeisen, welches Aussagen über das Gefährdungspotenzial von Gewässerabschnitten zulässt. Die Umsetzung des Projektziels erfordert in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern die folgenden Arbeitsschritte:
- Identifizierung relevanter Eintragspfade und räumlicher Belastungsschwerpunkte der Stoffeinträge im Einzugsgebiet der Nidda mit dem Modellsystem MoRE
- Hoch aufgelöste Stoffeintragsmodellierung in Testgebieten, die zuvor als kritische Gewässerabschnitte identifizierten wurden
- Modellierung der Gewässergüte und Ableitung von qualitativen Aussagen über das Gefährdungspotenzial von Flussabschnitten für Biota
- Prüfung der Skalierbarkeit und Übertragbarkeit der in den Testgebieten entwickelten Ansätze auf das gesamte Einzugsgebiet der Nidda
- Modellierung der Auswirkung der Umsetzung von Maßnahmen und Auswirkung von Szenarien zu demographischer Entwicklung, Landnutzungsänderungen und Klimawandel auf die Stoffeinträge und Gewässergüte in MoRE
Neben dem Karlsruher Institut für Technologie sind die Goethe-Universität Frankfurt (Koordination), die Universität Tübingen, die Technische Universität Darmstadt, das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt, die Bundesanstalt für Gewässerkunde(BfG) in Koblenz, die Ingenieurbüros Brandt Gerdes Sitzmann Wasserwirtschaft GmbH (BGS) und Ingenieurbüro Unger Ingenieure in Darmstadt als Partner am NiddaMan-Projekt beteiligt. Assoziierte Partner sind das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) Wiesbaden, das Regierungspräsidium Darmstadt (RPDa) und der Wetteraukreis in Friedberg.