Konzeption und Implementierung einer angepassten Trinkwasseraufbereitung und Trinkwasserversorgung

  • Ansprechperson:

    PD Dr.-Ing. Stephan Fuchs
    Dipl.-Ing. Miriam Leicht
    M.Sc. Adriana Silva

  • Starttermin:

    09/2009

  • Endtermin:

    06/2011

Kurzbeschreibung

Die Bevölkerung von Gunung Kidul, Indonesien ist, in Abhängigkeit von der Jahreszeit sowie der regionalen Situation, auf unterschiedliche Arten der Wasserbeschaffung und Wasserversorgung angewiesen. Die verfügbare Wassermenge und -qualität ist dabei in nahezu allen Fällen unzureichend.
Eine Möglichkeit dies zu verbessern, besteht in der Erschließung und Nutzung der Karstwasserressourcen. Im Rahmen des IWRM Indonesien werden die unterirdischen Flüsse der Höhlen Bribin und Seropan erschlossen. Das Rohwasser beider Systeme ist durch stark wechselnde, teilweise sehr hohe Trübung und hygienische Belastungen gekennzeichnet. Für die Aufbereitung der Rohwässer ist ein zweistufiges Behandlungskonzept vorgesehen:
1)    Zentrale Wasseraufbereitung durch Filtration mit dem Fokus auf Trübung und abbaubare organische Substanz
2)    Dezentrale Hygienisierung (verbrauchernah) des vorgereinigten Wassers unter Nutzung unterschiedlicher Verfahren.
Arbeiten innerhalb dieses Teilprojekts 8 befassen sich mit der Erarbeitung der Grundlagen zu Punkt 1. Gesamtziel des Teilvorhabens ist die Konzeption und der Bau eines möglichst einfachen und sicheren Filtersystems mit geringem Energieverbrauch und höher Leistungsfähigkeit bezogen auf das Rohwasserdargebot aus einer der beiden Höhlen.
Mit dieser Studie soll die beste verfügbare Technologie (BAT) zur Trübstoffentfernung – durch Beurteilung ihrer Anwendbarkeit im Labormaßstab und unter Berücksichtigung verschiedener Variablen – identifiziert werden.

Zusammenfassung

Langsamsandfiltration wurde als die am besten geeignet Technologie unter den örtlichen Randbedingungen ausgewählt. Als Kriterium für die Bewertung bzw. Auswahl der am besten angepassten Technologie waren in Wesentlichen die Leistung in Hinsicht auf Abscheidung der partikulären Stoffe, die Betrieb- und Wartungskosten und die Komplexität des Verfahrens ausschlaggebend.
Bei der Planung bzw. Umsetzung eines Langsamsandfilters sind folgende Punkte zu beachten:
-    Rohwasserqualität: Langsamsandfilter können bis zu gewissen Qualitätsgrenzen (Trübungsgehalte) die erforderlichen Wassermengen effizient aufbereiten.
-    Filtermaterialien: Filtersande, deren Eigenschaften den Literaturempfehlungen nicht entsprechen, können eingesetzt werden, sofern eine Eignung dieses Sandes zuvor mit Labor- oder Pilotversuchen überprüft wurde.
-    Betriebsweise: Voraussetzung für eine gute Reinigungsleistung ist eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff. Bei einem intermittierenden Betrieb des Filters werden aerobe Stoffumsätze begünstigt, da in den Zeiten des Trockenfallens eine Belüftung des Filterbetts und dabei ein Sauerstoffeintrag in die Poren des Filterkörpers erfolgen.
-    Technische Umsetzung: Die Filteranlage sollte von örtlichen Unternehmen gebaut und von Personen vor Ort bedient werden können.
In Untersuchungen im Labormaßstab hat sich gezeigt, dass eine hinreichende Elimination von Trübstoffen erreicht werden kann. Für den Einsatz eines Lösungskonzeptes im Projektgebiet sollten aber weiterer Experimente in einer Pilotanlage, z.B. in Hinblick auf Betrieb und Wartung, unterzogen werden.