Energetische Nutzung von Abwässern und Abfällen aus der Kosmetikindustrie und Wiederverwertung der gereinigten (Ab)wässer
- Ansprechperson:
Prof. h.c. Dipl.-Ing. Erhard Hoffmann
Dipl.-Geoökol. Brigitte Pfeifer - Projektgruppe: Abteilung 1
Beschreibung
Auf Grund der enormen Zunahme der steuerpflichtigen Unternehmen der Kosmetikbranche in Deutschland (Verdopplung zwischen 1994 und 2004) ist die Entwicklung einer darauf zugeschnittenen Abwasseraufbereitung überfällig. Bei dem kooperierenden Partner aus der Kosmetikproduktion wird das Abwasser bist jetzt nur physikalisch-chemisch gereinigt und danach in die kommunale Kanalisation geleitet, der anfallende Schlamm wird der Verbrennung zugeführt. Somit gehen mit dem hohen Gehalt an organischer Substanz und der Wärmeenergie des ca. 70 °C warmen Wassers, wertvolle Ressourcen ungenutzt verloren. Außerdem fallen bei der Produktion große Mengen an Ausschussware an (z.B. durch verkratzte Etiketten), welche momentan teuer als Sondermüll entsorgt werden.
Das entwickelte Konzept zur Optimierung der Abwasserbehandlung und der Ausschussware sowie der Wiederverwendung des gereinigten Abwassers sieht folgendermaßen aus:
Das täglich stark unterschiedlich konzentrierte Abwasser soll mittels einer Ultrafiltrationsanlage mit einer keramischen Membran aufkonzentriert und von Partikeln > 0,1 µm befreit werden. Das dadurch anfallende 5-fach aufkonzentrierte Retentat wird mit der Ausschussware aus der Produktion einer thermophilen Co-Vergärung unterzogen, bei welcher das entstehende Biogas energetisch genutzt wird. Mittels Fentons Reagenz (Fe2+, H2O2) wird das filtrierte Wasser sowie der Ablauf der Anaerobstufe oxidiert und desinfiziert um zur Reinigung im Außenbereich oder als Spülwasser wieder Einsatz zu finden.