Fischevakuierungssystem am Kraftwerk Möhnebogen
- Contact:
Dr.-Ing. Frank Seidel, Dipl.-Ing Philipp Schultz
Auftraggeber: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Kooperationspartner: Büro für Umweltplanung, Gewässermanagement und Fischerei
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Frank Seidel, Dipl.-Ing. Philipp Schultz
Starttermin: 2014
Endtermin: Dezember 2016
Problemstellung:
Querbauwerke wie z.B. Wasserkraftanlagen stellen für aquatische Lebewesen ein erhebliches Wanderhindernis dar. Für Flussaufwärts wandernde Fischarten gibt es mittlerweile eine Reihe von Fischaufstiegsanlagen um diese Hindernisse zu überwinden. Prinzipiell können diese Anlagen auch für den Fischabstieg genutzt werden. Trotz der Möglichkeit durch die Fischaufstiegsanlage abzuwandern, besteht für die Fische weiterhin die Gefahr in den Kraftwerkskanal zu gelangen und durch die Turbine schwimmen zu müssen. Die Mortalität beim Turbinendurchgang durch physischen Schaden ist enorm und auch Verletzungen der Schwimmblase treten aufgrund des Druckunterschiedes an der Turbine sehr häufig auf und führen in vielen Fällen zum Tod.
In Zusammenarbeit mit dem Büro für Umweltplanung und Fischerei ist am Institut für Wasser und Gewässerentwicklung mit Hilfe von ethohydraulischen Versuchen ein System entwickelt worden um Fische, die sich in einem Kraftwerkskanal befinden, daran zu hindern durch die Turbine zu schwimmen und aus dem Kanal zu evakuieren.
Da dieses System bisher nur unter Laborbedingungen eingesetzt wurde, soll am Kraftwerk Möhnebogen am Fluss Möhne bei Arnsberg das Evakuierungssystem erstmals unter realen Bedingungen Untersuchungen zur Effizienz des entwickelten Systems durchgeführt werden.
Systembeschreibung
Das Evakuierungssystem besteht aus einer Schwelle mit anschließender Sohlvertiefung und einer Rampe mit Kragarm. Das System wird über den kompletten Querschnitt des Turbinenkanals aufgebaut. In der Sohlvertiefung und unter dem Kragarm wird eine Leitströmung erzeugt, welche die Fische in seitlich befindliche Kästen führt, die als Notausgang aus dem Turbinenzulaufkanal dienen.