OPAQUE: Operationelle Hochwasservorhersage in Quellgebieten

  • Ansprechperson:

    Erwin Zehe, Uwe Ehret 

  • Förderung:

    BMBF 

  • Starttermin:

    06/2006 

  • Endtermin:

    03/2010

 

Hochwasser in Quellgebieten bergen aufgrund der sehr kurzen Vorwarnzeiten ein enormes Schadenspotential. Die steile Topographie und die geringmächtigen Böden sorgen für einen rasanten Ablauf der Abflussbildung, so dass bereits durch lokale Gewitter mit hohen Niederschlägen starke Hochwasserreaktionen hervorgerufen werden. Extreme Niederschläge, wie sie zum Hochwasser 2002 auftraten, lassen solche Quellgebiete sehr schnell teils mit verheerender Gewalt reagieren. Auch die in jüngerer Zeit aufgetretenen Ereignisse (Starzel 02. Juni 2008, Sachsen und Südbrandenburg Sommer 2010) zeigen, dass die genannten Phänomene typisch sind und deshalb einer wissenschaftlichen Untersuchung und deren Umsetzung in die in der hydrologischen Praxis genutzten Vorhersagemodelle bedürfen. Auch das Management solcher Hochwasserereignisse erfordert genaue Vorhersagen des Niederschlags und der Abflüsse und auf die Vorhersagen abgestimmte Talsperrensteuerungen. Verlässliche operationelle Vorhersagen des Niederschlag-Abflussgeschehens sind dort aufgrund der hohen raum-zeitlichen Variabilität des Niederschlags und der Nichtlinearität der Gebietsreaktion extrem schwierig. Ort, Zugrichtung und zeitliche Entwicklung des Niederschlagsgebiets müssen mittels Niederschlagsradar sehr viel genauer bestimmt werden. Die hochaufgelöste Beobachtung von Niederschlagsfeldern war deshalb in Verbindung mit der Langfristvorhersage von Niederschlägen aus der Beobachtung kritischer Wetterlagen und Atmosphärenzustände ein Schwerpunkt der Arbeiten im Projekt OPAQUE. Zweiter Schwerpunkt war die Nutzung neuartiger Technologien zur Beobachtung von Bodenfeuchte und Schneebedeckung in ihrer räumlichen und zeitlichen Varianz. Ziel des Projektes war es, die Ergebnisse beider Schwerpunkte als wesentliche neue Einflussgrößen für die Implementierung in das operationelle Hochwasservorhersagemodell LARSIM aufzubereiten. Die Weiterentwicklung von LARSIM für die praktische Nutzung im operationellen Betrieb bei den Hochwasserzentralen der Länder war der dritte Schwerpunkt des Projektes.