Im Rahmen intensiver Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg, vertreten durch die LUBW, und dem Kooperationsvorhaben KLIWA wurden und werden umfangreiche statistische Auswertungen von Abflusszeitreihen durchgeführt. Diese haben gemeinsam zum Ziel den Einfluss einer Klimaänderung auf Abflüsse zu quantifizieren. Dabei werden sowohl lange Beobachtungszeitreihen zahlreicher, ausgewählter Pegel als auch berechnete Abflusszeitreihen für ausgewählte Einzugsgebiete auf der Basis verschiedener meteorologischer Klimaprojektionen für unterschiedliche Zeithorizonte betrachtet.
Ausgewertet werden insbesondere die Abfluss-Kennwerte MNQ (mittlerer Niedrigwasserabfluss), MQ (mittlerer Abfluss) sowie MHQ (mittlerer Hochwasserabfluss) und HQT (T-jährlicher Hoch-wasserabfluss). Auf Basis der statistisch abgeleiteten Erkenntnisse lassen sich Änderungs-tendenzen der Kennwerte, wie sie sich entweder aus den Messdaten ergeben, oder zukünftig mögliche Tendenzen, abgeleitet aus Klimaprojektionen für den Zeithorizont 2021 bis 2050, räumlich differenziert für die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz quantifizieren und in Karten darstellen.
Die wesentlichen Ergebnisse sind in verschiedenen KLIWA-Heften (Nr. 2, 3, 14), den KLIWA-Monitoring-Berichten und auch in Beiträgen bei den KLIWA-Symposien veröffentlicht. Ein wichtiges Teilergebnis dieser Untersuchungen ist der sogenannte „Klimaänderungsfaktor“, der flächendifferenziert für das Land Baden-Württemberg abgeleitet wurde. Dieser Faktor wird heute in der wasserwirtschaftlichen Praxis zur Berücksichtigung möglicher zukünftiger Hochwasserabfluss-Veränderungen bei Planung und Bemessung von Schutzmaßnahme in Baden-Württemberg (LUBW-Leitfaden) berücksichtigt.