Angesichts der Klimakrise sind dringend Anpassungen notwendig, um erhebliche Einbußen in der landwirtschaftlichen Produktivität durch Bodenerosion zu verhindern und die Landwirtschaft Luxemburgs nachhaltig zu stärken. Obwohl viele Landwirte sich bereits heute an veränderte Klimabedingungen anpassen, besteht ein akuter Bedarf an fundierten Studien zur Entwicklung moderner, praxistauglicher Leitfäden. Diese sollen insbesondere helfen, die Wirksamkeit und Effizienz erosionsmindernder landwirtschaftlicher Bewirtschaftungs-methoden zu quantifizieren und optimieren, sowie deren Wirtschaftlichkeit beleuchten. Vor diesem Hintergrund haben der „Fonds National de la Recherche“ und das „Ministère de l'Agriculture, de la Viticulture et du Développement rural“ beschlossen, das Forschungsprojekt EROSION für vier Jahre gemeinsam zu finanzieren. Das Projekt EROSION führt Wissenschaftler des Luxemburgischen Instituts für Wissenschaft und Technologie (LIST) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mit Akteuren aus der Landwirtschaft (CONVIS s.c.) und dem Ministerium zusammen, um gemeinsam, praxistaugliche Strategien zur Erosionsminderung zu entwickeln und diese durch Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung zu untermauern. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Anfälligkeit landwirtschaftlicher Flächen für Erosion, sondern auch für Sturzfluten reduzieren und so deren Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel stärken.

Ziele des EROSION-Projekts:

Im Rahmen von EROSION streben wir die Entwicklung und erste Tests eines prozessbasierten Erosions- und Sedimenttransportmodells für landwirtschaftliche Flächen in Luxemburg an. Dieses neue Werkzeug soll in Zukunft quantitative Vorhersagen über Bodenerosion, Wasser- und Partikelflüsse sowie Sedimentablagerungen für unterschiedliche Landnutzungs- und Klimawandelszenarien liefern. Dazu werden auf verschiedenen Untersuchungsflächen verschiedene Konfigurationen von Pufferzonen simulieren, um ihr Potenzial zu testen, die Geschwindigkeit des Oberflächenabflusses zu verlangsamen und die lokale Infiltration und Sedimentation entlang topographischer Gradienten in der landwirtschaftlichen Landschaft zu erhöhen.